Mitten im Dorf Zuhause

Leben
Jeder Mensch hat wohl den Wunsch, sein Leben so lange wie möglich selbstständig zu gestalten. Im Alter kann dies aber unmöglich werden durch einen Unfall, Krankheit oder durch den Tod von Angehörigen. Wenn es zu Hause nicht mehr alleine geht, ist das Alters- und Pflegezentrum eine nützliche und sinnvolle Wohnform.
Praktisch alle Bewohnerinnen und Bewohner wohnen in einem Einer-Zimmer mit eigener Nasszelle. Das Zimmer schützt die Privatsphäre. Alle erhalten einen Schlüssel für das Zimmer und den Haupteingang, damit sie jederzeit ein- und ausgehen können. Auf Wunsch wird ein Briefkasten zur Verfügung gestellt. Ansonsten erhält man die Post ins Zimmer verteilt.
Bei uns ist man nie alleine. Die Gemeinschaft kann jederzeit gepflegt werden. Wer lieber alleine sein möchte, zieht sich ins Zimmer zurück. Beides ist bei uns möglich - so wie es einem gefällt.
Nach Lust und Laune kann man an den zahlreichen Aktivitäten teilnehmen (Singen, Turnen, Kochen, Lesen, Spielen, Baden im See usw.), Veranstaltungen (Gesangs- und Diavorträge, Theater, Geburtstagsfeiern usw.) sowie Halbtagesausflüge (Kutschen- und Bootsfahrten, Besuche von Museen und Galerien, Dorfveranstaltungen usw.). 

Verschiedene Bewohnerinnen und Bewohner haben freiwillig ein „Ämtli“. Sie engagieren sich für die Wohn- und Lebensgemeinschaft. Sinnstiftende Tätigkeiten haben, sich selber beschäftigen, ist auch im hohen Alter wichtig.


Betreuung und Pflege
Auch in der Nacht arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Betreuung und Pflege. Ein pflegerischer (in Ergänzung zur Nachtwache) und ärztlicher Notfalldienst ist rund um die Uhr sicher gestellt.
Das Essen ist uns wichtig. Unsere Ernährung fördert die Gesundheit oder lindert Krankheiten. Am runden Tisch werden systematisch die Essenwünsche der Bewohnerinnen und Bewohner aufgenommen und beim nächsten Mal wird kontrolliert, ob die Wünsche in Erfüllung gingen. Täglich kann zwischen verschiedenen Angeboten bei jeder Mahlzeit ausgewählt werden.
Die Essenszeiten richten sich nach den Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner. Sie legen die Zeiten fest. Wer während einer Mahlzeit abwesend ist, erhält nach der Heimkehr das Essen serviert.
Die Bewohnerinnen und Bewohner gehen zu unterschiedlichen Zeiten ins Bett und stehen zu verschiedenen Zeiten auf. Braucht jemand dabei Unterstützung, helfen wir gerne.
Kleider machen Leute. Ein gepflegtes Äusseres ist wichtig. Schön ist man (Frau und Mann) auch im Alter. Wir helfen den Bewohnerinnen und Bewohnern dabei.
Der Garten ist Teil des Lebensraumes. Sich draussen aufhalten, die Sonne, das Wetter, die Pflanzen und Tiere geniessen ist herrlich. Wir ermöglichen dies jederzeit. Bei gutem Wetter essen wir regelmässig draussen.
Die Cafeteria ist ein Treffpunkt im Haus. Ein Schwatz mit der Mitbewohnerin, dem Besucher oder der Betreuerin der Cafeteria bringt Abwechslung und Freude. Die Leute vom Dorf treffen sich in der Cafeteria, um gemütlich mit uns zusammen zu sein.


Abschied
Im Alters- und Pflegezentrum wird gestorben - wir reden offen über das Sterben, den Tod und die Trauer. Wir setzen uns für den Willen oder mutmasslichen Willen der Bewohnerin oder des Bewohners ein. Alle sollen ohne Schmerzen sterben können. Wir unternehmen alles dafür - wir begleiten die Menschen nach ihren Bedürfnissen auf dem Weg des Abschiedes.
Die Trauer, die Form des Abschiedes wird in der Gemeinschaft immer wieder besprochen und dementsprechend handeln wir. Eine Kerze brennt beispielsweise vor dem Speisesaal - Licht als Zeichen der Trauer, des Trostes, der Anteilnahme, der Hoffnung und des Lebens.
Im Alters- und Pflegezentrum bilden Bewohner/innen, Angehörige, Freunde, Mitarbeiter/innen, Mitglieder der Zentrumskommission eine temporäre Wohn-, Arbeits- und Lebensgemeinschaft. Wir alle begegnen uns auf unserem Lebensweg und gehen ein Stück gemeinsam weiter. Wir begegnen uns respektvoll und wertschätzend als Mitmenschen.